10 Getting Ready Tipps am Hochzeitstag. Fotos machen oder nicht?

Getting Ready – “must have” oder “no go”?

Getting Ready am Hochzeitstag – so unterschiedlich und doch irgendwie ähnlich. Paradox? Von Wegen. Oft sind sich Brautpaare nicht sicher, ob die Vorbereitung der Braut und des Bräutigams am Hochzeitstag fotografiert werden soll. Dazu möchte ich euch meine Sicht präsentieren. Seid ihr sicher, dass ein Getting Ready ein „must have“ ist, könnt ihr gleich zu meinen Tipps runterscrollen. Dort findet ihr Ratschläge, wie ihr am besten in den Hochzeitstag startet und gleichzeitig euren Fotografen, Videografen und Stylisten helfen könnt.

Viele Bräute denken, dass es bei Getting-Ready-Fotos um Pinsel, Schatten, Mascara und das Schlüpfen ins Hochzeitskleid geht. Da muss ich euch leider enttäuschen – ich mache kein Portfolio für euren Stylisten oder für den Brautsalon mit Vorher-nachher-Bildern. Ich muss auch nicht anwesend sein, während ihr in sexy Unterwäsche das Brautkleid anzieht. Es ist eure Privatsphäre und sie ist mir genauso wichtig wie meine eigene. Im Vordergrund beim Getting Ready stehen für mich eure Verwandlung in Braut und Bräutigam, und eure Emotionen.

Verwandlung in die schönste Braut

Als Braut hast du viele Details wie Brautschuhe, Strumpfband, Ohrringe, Kette, Blumen – alles sorgfältig und wahrscheinlich monatelang ausgesucht. Jedes Accessoire trägt dazu bei, dass du mehr und mehr zu der schönsten Braut wirst: hochwertiger Haarschmuck, der in die Hochzeitsfrisur eingearbeitet wird, der Lippenstift, der den Farben im Blumenstrauß entspricht, und vieles mehr. Auch deine Stimmung wird von „völlig entspannt“ bis hin zu „total aufgeregt“ ansteigen. Genauso verändert sich dein Lächeln, während du dich verwandelst. Das alles sind Momente, die dir kaum bewusst werden. Aber genau diese Momente helfen mir, die Geschichte deines Hochzeitstages zu erzählen.

Verwandlung in den Bräutigam

Beim Bräutigam läuft es ähnlich ab, nur ohne Blumenkranz, Make-up und Hochsteckfrisur. Es ist nicht allein das Anziehen des Sakkos, was auf den Hochzeitsfotos so schön und einzigartig aussieht, sondern die Verwandlung in den zukünftigen Ehemann. Das sorgfältig gefaltete Eheversprechen, das in die Tasche geschoben wird, die Ansteckblumen am Anzug, bei denen Mann nicht weiß wohin damit, die Fliege, die gerade gebunden wird. Auch die lockere Stimmung, für die die Freunde sorgen und den Bräutigam von der Aufregung ablenken. Solche Details vervollständigen die Verwandlung.

Das unschlagbare Argument fürs Getting Ready

Das unschlagbare Argument für Getting-Ready-Fotos: Ihr wisst ja nicht, wie es bei eurem Partner war. Wie hat er/sie sich gefühlt und was hat er/sie gemacht? Das ist der einzige Teil des Tages, den ihr wahrscheinlich nicht gemeinsam verbringt. Die Fotos werden euch erzählen, wie es war.

Während eurer Vorbereitungen bleibe ich unauffällig im Hintergrund und fordere euch nicht auf, zu lächeln oder zu posen. Ich greife nicht in das Geschehen ein. Bleibt ihr selbst – so einfach ist das! Dann sind die Getting-Ready-Fotos der perfekte Start in den Tag und machen die Hochzeitsreportage noch persönlicher.

Was meint ihr? Wünscht ihr euch die Getting-Ready-Fotos?

10 Getting Ready Tipps von einem Hochzeitsfotografen

Aus meiner Erfahrung als Hochzeitsfotograf habe ich ein paar Tipps, worauf ihr bei den Vorbereitungen achten solltet. Sie sind keineswegs Pflicht, werden euch aber zu den authentischen und stimmungsvollen Fotos verhelfen.

1. 1. Räumt das Zimmer auf!

      Kein Scherz, es ist das A und O beim Getting Ready. Ob zu Hause, in einem Hotelzimmer oder in der viktorianischen Villa am Mittelmeer – räumt bitte vorher auf. Am besten ist es natürlich, wenn jeder ein Zimmer für sich hat. Na klar: Es wird im Laufe des Tages immer chaotischer aussehen, aber muffige Socken vor dem Bett, pinker Bra am Schrank, offene Koffer auf dem Boden und die Reste von der Pizza müssen weg. Es reichen oft ein paar Minuten, um für gewisse Ordnung zu sorgen (oder um alles wieder in den Schrank zu stecken). 

   2. Ein grosses Zimmer mit einem Fenster für die Braut.

      Am besten für die Brautvorbereitungen am Hochzeitstag wäre ein Zimmer mit großem Fenster und genug Platz. Da wird viel mehr Bewegung sein, als beim Bräutigam (glaubt mir). Eure Freundinnen, Verwandte, Fotograf und Stylist müssen einander nicht auf die Füße trampeln. Das Fenster lässt auch genug Licht ins Zimmer und ihr werdet von den Fotos begeistert sein 🙂

   3. Kleidchen, Pyjama oder Bademantel bei den Vorbereitungen der Braut? 

      Überleg dir, was du tragen wirst. Ist das Kleidungsstück schick und schön oder für euch besonders wichtig? Perfekt. Es kann auch ein kuscheliger Bademantel sein, Hauptsache du fühlst dich darin wohl und es gibt dir ein Gefühl der Geborgenheit.

   4. Brautkleidverantwortliche – Freundin oder Trauzeugin?

      Am besten wählst du eine deiner Freundinnen oder die Trauzeugin als Verantwortliche, die dir ins Brautkleid hilft. Nimm sie zum Abstecken und zur Anprobe mit, damit sie alles sieht und bei Schwierigkeiten helfen kann. Diese Person sollte übrigens vor deinen Vorbereitungen schon fertig gestylt, angezogen und anwesend sein 😉 

   5. Plant genug Zeit ein.

      Make-up dauert 1 Stunde, und die Frisur eine weitere? Plant noch 25% obendrauf, also 2.5 Stunden. Oder mehr. Es ist besser, 15 Minuten zu warten, als in 15 Minuten das schaffen zu wollen, wofür man 30 braucht.

   6. Erfrischungen beim Getting Ready.

      Sorgt bitte für kleine Erfrischungen, Getränke oder Häppchen. Wieso? Weil das Getting Ready 25% länger dauern wird, als ihr plant 🙂 Bitte, keine Eintöpfe, Gulaschsuppe oder Wildschweinkotelett. Am besten Sekt, Trauben und Käse. Für Männer etwas anderes natürlich. 

      

   7. Musik.

      Wählt etwas, was EUCH gefällt.

   8. Seht eure Eltern noch ein mal.

      Sorgt dafür, dass die wichtigsten Personen in eurem Leben euch das letzte Mal unverheiratet sehen. Oft kommen da besondere Emotionen ans Licht, an die man sich gerne nach vielen Jahren erinnert. Schafft diese Erinnerungen selbst.

   9. Verantwortliche Person.

      Wählt bitte eine Person, die sich um alle Kleinigkeiten kümmern kann. Das Spotify-Abo ist abgelaufen und es ist keine Musik mehr da? Diese Person muss das regeln. Blumenstrauß wurde vergessen? Diese Person muss schnell handeln! Eine Blume im Strauß ist abgebrochen? Dann muss die Person  schnell eine neue Blume finden. Das Helium ist aus den Luftballons entwichen? Kräftig pusten! Ich meine, sehr kräftig 😉 Das vierbeinige Familienmitglied muss Gassi gehen? Na ja, ihr habt schon verstanden. Die verantwortliche Person muss alles können 🙂

   10. Und zum Schluss noch das Wichtigste.

       LASST LOS! Genießt den Tag von Anfang an. Es gibt nichts besseres, als an diesem wunderschönen Tag zu heiraten 🙂 

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